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Geh doch dahin, wo der Pfeffer wächst

Herr Pfeffer wollte gerade den ersten Schluck von seinem Kaffee trinken, als plötzlich eine Frau durch die Café-Tür hereinkam und ihn anlächelte. Ihm wurde es ganz warm ums Herz. Sie setzte sich mit ihrem Kamillentee direkt neben ihn und stellte sich vor: „Moin, ich bin Frau Salz.“ Und da war Herr Pfeffer auch schon verliebt. Sie tranken aus und bestellten sich noch ein Tortenstück und zwei Fläschchen Prosecco. Die beiden unterhielten sich den ganzen Nachmittag. Frau Salz dachte jedoch nur darüber nach, dass noch nicht klar war, wer von ihnen die Rechnung bezahlen würde. 

Sie hatte nämlich ihr ganzes Geld am Stoppelmarkt für Fahrgeschäfte ausgegeben und die Bank um einen teuren Kredit gebeten. Dieser fremde Mann ihr gegenüber schien jedoch auch nicht der Wohlhabendste zu sein, denn sie entdeckte mehrere Löcher in seiner Steppjacke. Vielleicht tat sie ihm Unrecht, doch sie beschloss, sich kurz für einen Toilettengang zu entschuldigen und dabei durch den Hintereingang des Cafés für immer zu verschwinden… Sie überlegte dann doch noch, wieder zurück zu gehen. Da sah sie, dass der Mann ihre Jacke, die sie an der Stuhllehne hängen lassen hatte, an sich genommen hatte und nach Geld durchsuchte. Als er sah, dass sie zurückkam, tat er unschuldig und gab ihr ihre Jacke zurück.

*Diese Kurzgeschichte wurde in einem co-kreativen Prozess gemeinsam von Vechtaer*innen & den AiR’s verfasst.