Zwischenbilanz

Heute vor einer Woche kam ich in Vechta an – mit leeren Händen. Ich wusste, dass es nichts bringen würde, mich vorzubereiten. Neue Welten entdecken – wie will man das planen? Welche Gepäckstücke oder vorgängigen Notizen sollten dabei helfen? Einfach darauf einlassen. Ist meine Idee.
Mein Alltag hier bedeutet: Die Stadt wahrnehmen, wie sie ist. Ihre Geräusche, ihr Schweigen, Sichtbares, Unsichtbares einfangen. Und dabei versuchen, mit den Menschen in Dialog zu treten, die diese Stadt ausmachen – in der Hoffnung, dass auch Vechta bereit ist, sich auf mich einzulassen. Es kostet Mut, sich einfach zu einer fremden Person auf eine Bank oder ins Café zu setzen. Das ist mir bewusst. Aber diesen Mut traue ich Ihnen zu. Und freue mich über die Begegnungen, die zustande kommen.
Für mich ist diese Zeit ein Experiment. Und auch ein Privileg. Ich bin gerne hier. Und richtig froh, dass ich noch ein paar Wochen bleiben darf.

Einige Eindrücke aus meiner ersten Woche:

Beobachtungen
Im Kaffeerausch kann man an einem Tisch aus einer Kühlerhaube sitzen
Das Pferd richtet seinen Blick aufs Café Wolke
Hinter dem Rathaus liegt ein Berner Sennenhund auf der Terrasse
Vor dem Dominikanerkloster steht ein riesiger Sandkasten

Fragen
Ist es in Vechta windig oder nicht?
Ist Vechta Norddeutschland oder nicht?
(beide Fragen wurden im Rahmen meiner Treffen kontrovers diskutiert)

Aus dem Märchenbuch
Der Esel der Bremer Stadtmusikanten kommt angeblich aus Vechta

Aufgeschnappt
„Fahrradfahren ist richtig gefährlich für die Internationals.“

„Hier gibt es eine alternative Szene, die ich Vechta gar nicht zugetraut hätte.“

„Also ein bisschen schnottrig sind die hier schon.“

„Ich mag Vechta.“ „Echt jetzt?“ „Naja. Nicht exorbitant.“

Meine Tipps
Unbedingt: Fahrradfahren und Waldspaziergänge machen!
Nicht unbedingt: aufwendige Frisuren machen oder leichte Röcke anziehen (Meine Meinung zum Thema Wind dürfte damit klar sein)

Mag ich besonders
Wenn die Bäume und Kirchen sich berühren

baum 3baum 2

baum 1
Nächste Treffpunkte:
Heute Samstag, 18.4., 14 Uhr, Europaplatz, auf einer Bank

Montag, 20.4., 10 Uhr, Campus Cafe