Moin!

Moin,

das ist wahrscheinlich die erste große Sache, wie die neuen Artist in Residence zeigen, dass sie in Vechta angekommen sind oder dass sie offen sind Vechta kennenzulernen. Sie entdecken ihre Liebe für das Wort „Moin“.
Für mich, die Neue, war diese Liebe für dieses Wort schon vorhanden. Ich komme fast aus der Region (aus Friesoythe) und so ist „Moin“ für mich immer auch ein bisschen Heimat. Jedenfalls freue ich mich, ganz viele von euch so begrüßen zu können und Vechta für die nächsten sechs Wochen mein Zuhause zu nennen.

Aber erst mal sollte ich mich vielleicht ein bisschen vorstellen: ich bin Miriam Bornewasser, 23 Jahre alt, (wie gesagt) gebürtige Friesoytherin. Gerade lebe ich in Düsseldorf und studiere dort Freie Kunst. Beschäftige mich dafür mit einer Reihe unterschiedlicher Medien über Collage, Fotografie, Video, Skulptur und Installation, aber ich schreibe eben auch gerne (hauptsächlich Gedichte). Und so ist mein Projekt für die Residency ein Buch, das sich mit Eis und Klimakrise und Kälte (oder Wärme) der Gesellschaft auseinandersetzt.
Ich möchte untersuchen, was die Menschen in Vechta über die Klimakrise denken, wo sie ihre Folgen schon sehen und wie sie versuchen sie zu bekämpfen. Sicherlich sind in einer Region, die so von der Landwirtschaft geprägt ist, die Menschen sensibel, was Veränderungen in ihrer Umwelt betrifft. Vechta wird wohl nicht alleine die Klimakrise beenden, aber trotzdem ist es spannend, zu sehen, was vor Ort auf individuellem und institutionellem Level getan wird. Was für Projekte gibt es und wie werden sie von den Menschen hier bewertet? Wer steht hinter den Bemühungen gegen den Klimawandel?
Natürlich möchte ich auch nicht das große Thema, das unser aller Leben in den letzten zwei Jahren bestimmt hat, ignorieren: die Corona-Pandemie. Mich interessiert dort als Ausgangspunkt vor allen Dingen, wie Kinder und Jugendliche die Pandemie erlebt haben. Viel zu oft wurden ihre Bedürfnisse hinten angestellt. War das auch in Vechta so oder wurden hier die Wünsche der jungen Generation aufgefangen? Wie haben die jungen Menschen und die, die mit ihnen in Kontakt stehen, die letzten zwei Jahre empfunden?
Ich habe offensichtlich viele Fragen, die ich versuchen werde in den nächsten Wochen anzugehen. Auch wenn sechs Wochen vielleicht erst einmal wie eine lange Zeit scheinen, mache ich mir doch keine Illusionen. Die Zeit hier wird sehr schnell verfliegen und vermutlich habe ich am Ende noch mehr (dann hoffentlich neue) Fragen, aber auch die werden dann wohl in das Buch mit einfließen.
Es geht mir nicht darum abschließende Antworten zu finden, sondern Beobachtungen zu machen, ins Gespräch zu kommen und zu sehen, wie in Vechta Gegenwart gelebt und Zukunft gestaltet wird.

Ich blicke voller Vorfreude auf meine Zeit in Vechta und möchte sehr viele neue Dinge (kennen-)lernen und über sie schreiben.
Deswegen hier zwei kleine Aufrufe.

Der erste zum Themenbereich Klima:
Engagierst du dich im Klimaschutz? Bist du Teil einer Gruppe/eines Projektes, die/das das macht? Kennst du Menschen, mit denen ich dazu sprechen sollte? Kennst du Stellen in Vechta, an denen der Klimawandel jetzt schon sicht- und greifbar wird oder an denen er bekämpft wird?
Schreib mir gerne eine Email an airvechta2022@web.de oder sprich mich an, wenn du mir begegnen solltest.

Und ein weiterer Aufruf zum Thema Corona-Pandemie und Gesellschaft:
Bist du ein junger Mensch und möchtest über die Corona-Pandemie mit mir sprechen? Betreust du junge Menschen? Arbeitest du mit Kindern/Jugendlichen durch Schulen, Freizeitangebote, etc. oder hast anderweitig einen Bezug zu diesem Thema?
Melde dich gerne bei mir unter airvechta2022@web.de oder sag Hallo (oder Moin), wenn ich dir über den Weg laufen sollte.

Ich bin sehr gespannt auf die unterschiedlichsten Ideen, Erfahrungen, Projekte, Gesprächspartner*innen. Und freue mich meine Gedanken und Erfahrungen erst einmal in diesem Blog und dann in einem Buch mit euch zu teilen.

Hier noch ein Foto von mir, damit ich auch erkannt werden kann:

©Friedrich Schmidt/Universität Vechta